Druck und Möglichkeiten normaler Creator – #8 – Die Zerstörung von senfdazu.net
Der Druck und die Möglichkeiten normaler Creator
YouTuber bzw. FoodTuber sein, ist schon ein sehr aufwendiges Hobby. (Also, finde ich.)
Ich kenne auch einige YouTuber, die bewusst mit YouTube aufgehört haben, weil sie einfach sagen, dass sie mit einem reinen Text-Blog oder nur auf Instagram, mit so viel weniger Aufwand und Kosten, theoretisch so viel mehr erreichen können.
Und ja, vielleicht haben sie damit auch tatsächlich teilweise recht.
Und ehrlicherweise bin auch ich, immer mal wieder am überlegen, ob YouTube und Videos machen, das richtige für mich ist, weil es einfach auch sehr teuer und aufwendig ist, auch wenn ich Videos machen eigentlich total kreativ und cool finde.
Auf YouTube ist es aber manchmal schon schwerer, teurer und manchmal durchaus auch mal undankbarer, wenn man kreativ und ehrlich Videos produzieren möchte. (Außerdem wäre es allgemein auch immer viel hilfreicher und besser, wenn man YouTube nicht alleine macht oder machen muss.)
Der Wert von Kreativität
Manch einer weiß vielleicht auch gar nicht, was gerade auch „FoodTuber“ eigentlich so tatsächlich leisten. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen blöd. Aber der Aufwand solcher Videos ist schon durchaus höher und in jedem Fall auch teurer als vielleicht in anderen Kategorien auf YouTube. Aber vor allem auch im Vergleich zu anderen Contentarten wie z.B. einem reinen Text-Blog oder auf Instagram.
Deswegen verstehe ich manchmal auch gar nicht, warum man immer mal wieder hört, dass man für eine Insta-Foto-Kooperation, manchmal so viel mehr Geld bekommt, als für ein YouTube Video.
Ich mein, wir reden von einem Video!!! Das ist soooo viel mehr.
Und. Bei mir war ja auch mal der WDR im Haus und auch die Redakteurin sagte mir damals mal, dass der WDR spezielle Teams hat, die nur Food machen dürfen, weil Food so aufwendig ist.
Und FoodTuber bekommen natürlich auch einen immer größer werdenden Druck, z.B. von Unternehmen, Magazinen oder Agenturen, die einfach das Geld und die Mittel haben, sich besser positionieren zu können. Warum auch mit anderen zusammenarbeiten, wen man doch selbst auch direkt mitmischen kann. Oder es gibt mittlerweile auch andere FoodTuber bzw. YouTuber, die ausschließlich kommerzielles Interesse haben, auch wenn man das nicht „jedem“ direkt ansieht.
Das alles ist natürlich auch vollkommen in Ordnung. Und ich will da jetzt auch absolut nichts schlecht reden oder so. Also, nicht das jetzt jemand denkt, dass ich anderen Ihre Videos bzw. Konzepte nicht gönne.
Ich kenne auch liebe und ehrliche Creator, die schon so lange YouTube machen und bei denen sich dann irgendwann automatisch so eine Art Unternehmen entwickelt hat und das ist auch vollkommen in Ordnung. Da freut mich sogar. Ich mein, es gibt auch einige, die auch trotz Unternehmen und hoher Einnahmen, trotzdem im Grunde „Content Creator“ geblieben sind, weil sie ihren Werten und Prinzipien treu geblieben sind.
Also, es gibt da sicher in jedem Fall durchaus Unterschiede.
Content vs. Kommerz: Die Vielfalt des Content-Schaffens
Jeder macht halt seinen eigenen Content. Und „das“, auf seiner ganz persönlichen Art.
Und jeder hat halt auch sein ganz eigenes Konzept und seine eigenen Vorstellungen und Einstellungen.
Aber manchmal macht es das natürlich auch für den normalen Creator oder sagen wir Hobby-Creator trotzdem viel schwerer und vielleicht auch mal demotivierender.
Schon gar, wenn manche Sachen auch nicht ganz so transparent sind.
Unternehmen, Agenturen oder auch einzelne Leute, die ausschließlich kommerzielles Interesse haben, gibt es durchaus nicht wenig und es werden sicher auch noch ein paar mehr. Schon gar, wenn man weiß, dass es den Zuschauern eigentlich auch egal ist, wie ein Content produziert wurde. Oder sagen wir, dass manche es einfach auch nicht immer erkennen können.
Und Unternehmen, Agenturen oder auch einzelne Leute mit kommerziellen Interessen agieren auch ganz anders und man muss hier vielleicht auch wirklich mal unterscheiden oder überlegen, wie krass auch die Unterschiede sein können.
Sie bestehen nämlich oft aus mehreren Leuten oder Mitarbeitern, die Gehalt und Urlaub bekommen und das Ziel haben, erfolgreich zu werden, damit Geld reinkommt und das mit allen Mitteln.
Wie Du und ich
Aber ich bzw. sicher auch viele andere YouTuber und FoodTuber sind ja Menschen wie Du und ich.
Wir haben Alltag, wir haben Verpflichtungen, Arbeit, vielleicht zusätzlich Familie oder andere Aufgaben. Wir kriegen kein Gehalt fürs Video machen. Oder bekommen auch nicht das Equipment oder andere Sachen immer gestellt oder gesponsort. Und wir können unsere Videos auch nur mit unseren eigenen Möglichkeiten bewerben und wir machen trotzdem das, was Unternehmen, Sender oder Magazine mit einem ganzen Team und oft auch mit einem viel größeren Budget machen.
Aber wir machen das meistens alles ganz alleine!
Das macht mich zwar irgendwo auch stolz, aber es ist oft auch eine enorme Herausforderung.
Und auch wenn einige Creator und Influencer dafür sorgen, dass man denken könnte, dass alle Creator nur kommerzielle Interessen haben, kann ich eigentlich nur sagen, dass ich und vielleicht auch andere YouTuber oder FoodTuber auch, dass nicht vordergründig machen, weil sie damit reich werden wollen oder ein unternehmerischer Grund-Gedanke dahintersteckt.
Sondern einfach nur, weil der Wunsch da ist, dass man das, was man tut, irgendwie finanziell so gestalten kann, dass man es noch lange machen kann und dass man sich auch „sicher“ erweitern kann.
Wir sind nämlich in erster Linie Content-Creator und keine geschäftlich oder werblich denkenden Unternehmen. Also finde ich zumindest.
Gewinne sind ja auch wichtig, aber doch nicht zu jedem Preis.
Ich muss zwar einen Gewerbeschein haben, aber wenn ich mich als professionelles, kommerzielles Unternehmen sehen, betrachten und bezeichnen würde, wäre ich wohl ein sehr schlechtes Unternehmen. Muss man vielleicht auch ganz klar so sagen.
Denn dann müsste ich noch viel konsequenter agieren und mir müssten wohl auch einige Werte und Einstellungen tatsächlich ganz egal sein.
Aber man will sich verbessern…
Aber, man „will“ sich ja auch steigern und mehr bieten und besser werden. Und man möchte ja auch irgendwie Sicherheiten und Möglichkeiten haben oder schaffen.
Also, stellt Euch mal vor, was bei mir los ist (und das hatte ich auch schon), wenn hier bei mir etwas kaputtgeht. Das ist manchmal echt zum Heulen.
Einfach, weil man dann Angst hat, dass man nicht mehr weiter machen kann. Oder andersrum, was eigentlich auch noch schlimmer ist, dass die Familie dann irgendwo zurückstecken muss (oder auch möchte), weil man sich ja erst einmal ein neues Teil anschaffen muss, damit es weitergehen kann. Oder stellt Euch vor, was los wäre, wenn man dann doch mal eine Abmahnung bekommt, weil man irgendetwas falsch gemacht hat. Es muss ja mittlerweile nur ein Fehler im Impressum sein oder eine andere Kleinigkeit passieren.
Das wäre für mich entsetzlich und macht mich vielleicht finanziell sogar kaputt. Für kommerzielle Unternehmen ist es aber wahrscheinlich einfach mit eingerechnet oder zumindest ein kleineres Übel.
Das alles, bereitet einem tatsächlich schon manchmal Ängste und Sorgen, weil man einfach noch nicht die finanziellen Sicherheiten oder allgemein die Möglichkeiten hat, sich Sicherheiten zu schaffen.
Man hofft ja schon irgendwie mal auf Unterstützung, also man freut sich immer, wenn man „unterstützt werden“ würde.
Aber gleichzeitig ist das auch nicht so leicht und vor allem, auch nicht selbstverständlich.
Denn es ist ja schon schwierig (also für mich zumindest) „Andere“, also z.B. Euch, meine Leser, Zuschauer und Abonnenten nach finanzieller Unterstützung zu fragen, damit man hier vielleicht weiter machen kann oder auch allgemein mehr machen könnte.
Diese Art der regelmäßigen, finanziellen Unterstützung ist zwar im Internet durchaus präsenter geworden, aber es ist trotzdem komisch und so wurde man irgendwie auch nicht wirklich erzogen, oder?
Und das unterscheidet einen Hobby-Creator vielleicht auch durchaus von einem kommerziellen Creator. Klaus grillt (https://www.youtube.com/watch?v=FBVMcF-rVnk ) sagte vor kurzem mal in einem seiner Videos und das ist eigentlich auch eine sehr gute Wahrnehmung, dass große und kommerzielle Creator im Prinzip diese Arten der Unterstützung oder Spenden allgemein so gar nicht (mehr) brauchen. Denn sie sind Unternehmen und wie sagte er „Die sie sollen sich darum kümmern, selbst mit dem Arsch an die Wand zu kommen.“. (Fand ich eigentlich ganz witzig)
Und ja, ab einer gewissen Größe geht man wahrscheinlich tatsächlich einen ganz anderen Weg, also wirklich kommerzieller.
Gleichzeitig muss man aber auch sehen, dass auch andere Arten der Finanzierung, also z.B. durch reine Werbung oder so, allgemein auch eher negativ behaftet sind. Einfach, weil einige damit vielleicht auch schlecht umgegangen sind oder weil Werbung allgemein auch immer mehr blockiert und eingeschränkt wird.** Das ist eigentlich auch wieder voll schade, weil Werbung ja erst einmal nichts Schlechtes ist.
Gleichzeitig muss man auch dann wieder sagen, dass die richtigen und coolen Werbe-Kooperationen ja dann meistens auch leider erst wieder, mit der richtigen Reichweite kommen.
Wobei man da wiederum wieder sagen könnte, dass es dann auch manchmal so ist bzw. eher oft so ist, dass Werbung dann auch wieder nur aus gleichen Ideen und Mustern besteht. Und dass das nach außen ja dann auch wieder nicht wirklich Spaß macht.
Denn so richtig kreative Werbung, also wo man den Creator mal machen lässt oder sogar unterstützt, sodass etwas voll Kreatives entsteht, gibt es ja bedauerlicherweise auch nicht so oft.
Und das ist ja auch wieder schade, oder? Naja.
Content ist Aufwand
Videos machen, ein Blog führen und Social Media pflegen und alles andere, ist durchaus aufwendig und kostet auch immer etwas.
Und ja, wir haben uns das alle natürlich auch selbst ausgesucht, weil wir das wollten und weil es Spass macht und manchmal auch eine Herausforderung darstellt. Aber das ändert natürlich trotzdem nichts an der Tatsache, dass es wirklich viel ist und dass es auch mit Angst und Sorgen verbunden ist. Und dass wir das alles auch tatsächlich nicht ausschließlich nur für uns machen, sondern auch ganz besonders für alle, die diese Art von Content auch toll finden.
Wir machen das auch für Euch!
Trotzdem versuche ich mich natürlich auch immer in die Leser und Zuschauer zu versetzen.
Da es ja mittlerweile echt nicht wenig Conten-Creator gibt, zumindest mit einer Internetseite oder mit einem Blog, kann ich mir auch durchaus vorstellen, dass viele Leser und Zuschauer vielleicht auch gar nicht erst unterscheiden können.
Unterscheiden, wer nun aus Liebe oder Leidenschaft oder einem hobby-mäßigen Interesse heraus, Content erstellt oder wer es rein aus kommerziellem Interesse macht.
Manche kommerziellen Creator geben ja auch manchmal bewusst das Gefühl, als wenn nur ein Hobby oder Leidenschaft dahinter steckt, aber im Hintergrund steckt dann manchmal trotzdem ein gewinnorientiertes Team bzw. Unternehmen. Es ist also allgemein schon nicht so leicht, dass der Leser und Zuschauer die richtige Wahrnehmung findet oder mehr kritisch hinterfragt.
Und mit „dem“ Hintergrund verstehe ich natürlich auch, dass nicht jeder eine Bereitschaft mitbringt, irgendjemanden irgendwie zu unterstützen. Gerade ja auch, weil Zuschauer und Leser ja meistens auch nicht nur „einen“ Creator haben, den sie gut finden und unterstützen würden, sondern jeder findet doch in der Regel direkt immer mehrere Leute ganz gut.
Mal davon ab, dass es ja mittlerweile auch immer mehr Internetseiten gibt, die auch noch irgendwelche Abos, nur fürs Gucken haben wollen bzw. anbieten. Also, selbst Zeitungen oder Magazine wollen ja mittlerweile online Geld fürs „gucken“ haben und sichern ihre Artikel hinter Abos, Plus-Mitgliedschaften oder Paywalls ab. Mittlerweile kann man ja sogar schon im Cookie-Popup auswählen, ob man die Seite mit Werbung und Datenanalyse oder direkt im Abo ansehen möchte.
Und das macht es natürlich für Hobby-Creator auch nicht einfacher.
Zusatz: Träumerei um Creator zu unterstützen
Eigentlich wäres es ja ein schöner und guter Gedanke, wenn Content-Creator, die kein ausschließliches und unternehmerisches Handeln leben, anders unterstützt werden könnten. Am besten so, dass jeder gibt, was er geben kann. Ich fände den Gedanken eigentlich ganz gut, wenn Google mal eine Art Mikro-Payment-System anbieten würde. Gerne auch so, dass man es fest integrieren kann und auch, dass es fest in deren Plattformen integriert ist. Es müsste eigentlich etwas geben, womit man mehrere Creator gleichzeitig unterstützen könnte. So etwas wie Flattr nur in Deutsch und etwas attraktiver. Man zahlt eine Summe und jeden Monat werden die unterstützt, die man sich angeschaut oder geliked hat oder die man einfach als Begünstige ausgewählt hat. Anhang von Filtern kann man jeder Leser oder Zuschauer auswählen, wer wie oder nach welchen Regeln und in welcher Höhe begünstigt werden soll. Wenn man jeden Monat 20€ über hat, könnte man sagen, dass z.B. 10 € immer an ausgewählte Creator aufgeteilt werden soll und der Rest soll dann an die gehen, die man auf Youtube geliked oder allgemein geschaut hat. Klar, wenn man jeden Tag 10-20 Videos liked oder schaut, dann werden es vielleicht nur Cent-Beträge. Aber es wäre einfach fair und trotzdem eine gewisse Wertschätzung. Und vielleicht macht es ja dann auch die Masse. Zumindest wäre der Zugang, dass man mehrere Creator (ob YouTuber, Blogger oder andere) unterstützen kann, viel einfacher und flexibler. So etwas würde ich Mega finden. Besser jedenfalls, als dass man aktuell nur einen Creator für 5,99€ (oder mehr oder weniger) unterstützen kann. Wenn man die Creator fair wertschätzen möchte, müßte man auch mehrere Creator unterstützen und das können doch manche gar nicht mehr. Und das waren jetzt nur YouTube-Creator. Aber eigentlich findet man ja auch mal einen Blogger oder jemanden auf Instagram cool und unterstützungswürdig. Es könnte also schon ins Geld gehen, wenn man alle seine Favoriten unterstützen und gleichermaßen wertschätzen möchte und alle nur Abo-Modelle ala 5,99€ anbieten… 😅
** = Bei mir auf der Seite hab ich es mittlerweile gesehen, dass einige Browser meine bewusst ausgesuchte und platzierte Werbung blockieren oder nicht anzeigen, sodass ich es z.B. viel schwerer habe, Einnahmen zu generieren. Einnahmen, die nur dann generiert werden, wenn Werbung angezeigt wird oder sogar erst, wenn man auf die Links klickt (und dann auch noch etwas kauft). Alles, was ich mache, ist ja für alle kostenlos, was ich eigentlich auch gut finde.
Weiter zu Teil 9…
Freier Blick auf Ehrlichkeit, Reichweite und den Einfluss auf Communitys.
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